Costa Rica – Pura vida

Da mein Vater zur Zeit in Costa Rica wohnt, war es selbstverständlich das ein Besuch in diesem doch völlig anderen Land Pflicht ist. Ende Juli ist es dann nach komplizierten Planungen endlich soweit. Nach langem und anstrengenden Flug kommen wir abends in San José an. Auf der kurzen Fahrt über die "Autobahn" und durch die Stadt bekommen wir schon einen ersten Eindruck, was uns so im costaricanischen Verkehr die nächsten Tage erwartet. Nach einem leckeren Abendessen in der Casa Müller geht es aber erstmal ins Bett.

San José

Am nächsten Morgen wachen wir pünktlich mit dem Sonnenaufgang gegen 6 Uhr auf. Während wir noch auf zwei weitere Besucher aus Deutschland bis zum Frühstück warten, genießen wir die wunderbare Aussicht auf die Stadt und den Poás. Dann geht es erstmal Biesanz Woodworks, wo wir außer der Herstellung der Holzarbeiten auch den wunderbaren Garten mit den ersten heimischen Gewächsen bewundern können. Anschließend noch etwas einkaufen und nach einem kurzen Stopp in der Casa Müller, fahren wir in die Innenstadt von San José. Außer einem alten Flughafen Terminal und dem National Theater ist der Rest der Stadt nicht wirklich sehenswert. Die meisten Gebäude sind runtergekommen und reine Zweckbauten. Was uns auffällt ist, das die "Tauben" hier grün sind. Auf dem Rückweg wird es gegen 6 Uhr ziemlich schnell wieder dunkel und man merkt sofort, dass man Nahe am Äquator ist.

Poás und La Paz Waterfall Gardens

Rotaugenlaubfrosch

Rotaugenlaubfrosch

Unser erster Ausflug in die Natur geht am Dienstag früh auf den Poás. Wir brechen relativ früh auf in der Hoffnung noch vor den Wolken am Krater zu sein. Unterwegs sehen wir die ersten Kaffeeplantagen an den Hängen und halten kurz an, um Photos mit einem Tico mit traditionellen Ochsenkarren zu machen. Oben angekommen, rückwärts einparken (damit man schnell wegkommt falls der Vulkan ausbricht), und dann fix zum Krater. Natürlich sind wir etwas zu spät und außer Nebelsuppe gibt es nicht viel zu sehen. Wir laufen den Rundweg weiter und am zweiten Kratersee haben wir etwas mehr Glück, zumindest was die Sicht angeht. Kaum haben wir aber unser Picknick ausgepackt und etwas an die frechen Eichhörnchen abgetreten erinnert uns ein Regenschauer daran, dass wir in der Regenzeit unterwegs sind. Wir sind aber darauf vorbereitet und so ziehen wir mit Schirmen und Regencapes weiter. Zurück am Auto hört der Regen dann pünktlich auf.

La Paz Waterfall Gardens

La Paz Waterfall Gardens

Dann geht es weiter zu den Laz Paz Waterfall Gardens. In der Zoo-artigen Anlage können wir allerlei heimische Pflanzen und Tiere sehen. Highlight ist zuerst einmal die Tukan Voliere, in der sogar zwei von uns einen Tukan auf dem Arm halten können. Im Schmetterlingshaus sehen wir Unmengen von riesigen und bunten Schmetterlingen die keine Scheu können und sich teilweise minutenlang auf uns niederlassen. Im Froschhaus gibt es dann allerlei Frösche zu sehen, die wir teilweise nur durch die lange Suche des Pflegers finden können. Am beeindruckesten ist der Rotaugenlaubfrosch. Anschließend geht es noch zu den Kolibris, welche mit Zuckerwasser angelockt werden. Dann geht es noch zum eigentlichen Wasserfall, der mitten im Dschungel liegt und so ein richtiges Tropengefühl aufkommen lässt. Auf dem Rückweg fahren wir noch bei der Holz-Papageien-"Fabrik" vorbei, welche Gerd und Dagmar entdeckt haben.

Manuel Antonio

Krokodilbrücke

Krokodilbrücke

Am Mittwoch geht es dann Richtung Pazifikküste. Nach einem kurzen Halt an der Krokodilbrücke, wo wir natürlich Krokodile und sogar Aras sehen können, geht es zum Frühstück ins Los Sueños Resort. Ein kleiner ruhiger Strand lädt zum Verweilen und Muscheln sammeln ein und auf den Steinen genießen viele Leguane die pralle Sonne.

Dann geht es weiter Richtung Jacó. Wir wandern den langen Strand entlang der von vielen Surfern geschätzt wird. Am südlichen Ende angekommen genießen wir dann unser Mittagessen im angenehmen Schatten bevor es weiter zu unserem Hotel am Nationalpark Manuel Antonio geht.

Leguan

Leguan

Der Nationalpark steht dann am nächsten Morgen auf dem Programm. Unser Guide holt uns um 8 Uhr im Hotel ab und nach wenigen Metern sind wir wieder mitten im Dschungel. Wir sehen neben vielen Insekten auch Kolibris, Faultiere, verschiedene Affen, Waschbären und natürlich die überall präsenten Leguane. Nach etwas entspannen am Traumstrand im Park geht es dann wieder zurück nach San José. Auf dem Rückweg halten wir noch zum späten Mittagessen in der Villa Caletas mit traumhafter Aussicht über den Golf von Nicoya.

Monteverde

Quetzal

Quetzal

Über das Wochenende steht dann ein Drei-Tages-Trip in den Nebelwald nach Monteverde. Auf dem Weg sind wir das erste Mal auf längeren Strecken auf Schotterpisten unterwegs und so hat man das Gefühl das man nun wirklich die Zivilisation verlässt. Wir übernachten im verwinkelten TreeTop House in dem man mit etwas Glück Affen direkt vor dem Fenster beobachten kann. Am Abend machen wir dann noch gleich eine Twilight Dschungel Tour auf der wir zuerst einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben und dann mit Taschenlampen bewaffnet durch den Dschungeln wandern. Wir sehen neben Spinnen und Glühwürmern auch schlafende Vögel, welche wie bunte Tennisbälle aussehen.

Nebelwald

Nebelwald

Am nächsten Morgen steht dann eine Tour durch den Nebelwald auf dem Programm. Leider (?) ist das Wetter super und so ist es im Wald nicht allzu neblig, aber dafür werden wir gleich mit einer ganzen Quetzal Familie belohnt, die nur mit viel Glück zu beobachten ist. Die Wege durch den Wald hier sind deutlich enger als in Manuel Antonio, wo die Wege eher wie die deutschen Feldwege waren, und so kommt hier noch viel mehr ein Dschungel Feeling auf. Wir entdecken auf dem Weg Puma Spuren aus der letzten Nacht, doch die Wildkatze selbst lässt sich tagsüber leider nicht blicken. Dafür finden wir allerlei Lianen an denen wir natürlich eifrig den Tarzan Swing proben.

Aussicht aus der Tico Küche

Aussicht aus der Tico Küche

Nachmittags besuchen wir
den Bruder unseres Guides auf seiner Farm. Er zeigt uns die die Familie lebt und was auf den Feldern angebaut wird. Es gibt leckere Pfannkuchen und auf der Terrasse des Hauses genießen wir die wunderbare Aussicht über den Wald bis hin zum Meer. Der älteste Sohn spielt auf der Gitarre für uns typische Lieder. So sieht also das wahre pura vida aus. Zum Abendessen sind wir dann bei unserem Guide selbst eingeladen, der im Wald wohnt. Für die Kinder hat er draußen an den riesigen Bäumen Seile wie Tarzan Swings aufgehängt und während die draußen noch eifrig ausprobiert werden wird in der Wohnküche schon erklärt wie man mit viel Liebe Tortillas macht.

Tobias auf dem Pferd

Tobias auf dem Pferd

Sonntag früh steht dann Reiten bei den Smiling horses auf dem Programm. Da die meisten von uns vorher noch nie auf einem Pferd saßen gehen wir der ganzen Angelegenheit etwas mit Respekt entgegen, aber nach ausführlicher Einweisung und ein paar Minuten auf dem Pferd legt sich die Anspannung und wir können den Ausritt genießen. Lediglich ein paar der Pferde scheinen nur richtig Lust zu haben wenn unser Guide in der Nähe ist. Kaum ist er außer Sichtweite sind Gras am Wegesrand oder andere mehr oder wenig dringende Bedürfnisse wichtiger. Nach guten 2 Stunden schaffen wir es aber wieder alle wohlbehalten (bis auf ein paar Muskelschmerzen) zum Ausgangspunkt zurück. Am Nachmittag steht dann für die Männer noch ein Ausflug zum Canopy auf dem Programm, bei dem wir auch von unserer Übung an den Lianen am Tag davor profitieren können:

Tortuguero

Hacienda Tayutic

Hacienda Tayutic

Nachdem wir am nächsten Tag in San José unseren Mietwagen für den Rest unseres Urlaubs abgeholt haben, geht es in Richtung Atlantik-Küste. Unser erster Stopp ist auf der Hacienda Tayutic. Die Hacienda wurde vor wenigen Jahren zum Gästehaus umgebaut und bietet nun wenige Zimmer in toller Lage mit super Ausblick. Wir genießen den freien Tag mit einer Tour über das Gelände der Hacienda bei dem der Kaffee-, Zucker und Macadamia-Anbau erklärt und vorgeführt werden. Die Zuckerherstellung macht am meisten Spaß, da wir hier andauernd probieren dürfen und der warme, frische Rohrzucker einfach wunderbar schmeckt.

Sonnenuntergang in Tortuguero

Sonnenuntergang in Tortuguero

Am nächsten Morgen es dann ziemlich dann ziemlich früh los, da wir pünktlich am vereinbarten Pick-Up für unsere Tour nach Tortuguero sein müssen. Zusammen mit
einer Gruppe von vielleicht 15 Personen fahren wir erst mit dem Auto durch die Bananenplantagen bis wir dann auf das Boot umsteigen und für ca. 2 Stunden durch Kanäle fahren bis wir schließlich in Tortuguero ankommen. Nach einer kurzer Stärkung im Hotel gibt es einen Stadtbummel und eine Einweisung für die nächtliche Schildkrötentour. Nachdem Abendessen geht es dann direkt zur Schildkrötentour an den dunklen Strand. Auf dem Flugfeld des Flughafens waren wir bis unsere Gruppe aus 10 Personen auf den Strand darf, da eine Schildkröte entdeckt wurde. Wir haben Glück und nach wenigen Minuten dürfen wir ohne Licht auf den Strand. Nur unser Guide beleuchtet ab und zu mit einer roten Lampe die Schildkröte die wir beim Eierlegen und anschließendem Camouflage beobachten können. Nach etwa einer Stunde ist alles erledigt und sie entschwindet wieder ins Meer.

Tukan

Tukan

Bevor es mit dem Boot wieder zurück geht, steht am Morgen noch eine Tour durch den Tortuguero Nationalpark an. Wir fahren mit dem Boot wieder durch die nun deutlich kleineren Kanäle und können neben viele Vögeln, Leguanen und Affen nun auch wieder Krokodile entdecken, welche nur etwa einem Meter vom Boot entfernt im Wasser liegen und dann panisch abhauen sobald sie entdeckt werden. Nach etwa 1.5 Stunden Bootsfahrt steigen wir aus und laufe noch durch den Wald. Wieder sind die Wege sehr eng und teilweise eher Trampelpfade. Der Wald hier ist aber deutlich feuchter als in Monteverde und so sieht die Vegetation völlig anders aus. Die Rückfahrt nach San José gestaltet sich dann deutlich schwieriger als gedacht. Die Bananenplantagenarbeiter streiken und so müssen wir eine anderen Route mit dem Boot zurück fahren und dann kompliziert zu unserem Pick-Up gebracht werden, weil dort unser Mietwagen auf uns wartet. Nach 2.5 Stunden Autofahrt durch die Nacht im Regen kommen wir völlig fertig schließlich an.

Sámara

Affen am Parkplatz

Affen am Parkplatz

Zum Abschluss unserer Reise geht es dann noch für 4 Tage nach Sámara auf der Nicoya-Halbinsel. Da Nebensaison ist müssen wir unser Hotel fast nur mit den Affen auf dem Parkplatz teilen. Auch in den Restaurants oder am Strand ist wenig los und so findet sich immer ein Platz. Am Montag haben wir sogar fast den ganzen Playa Carillo, der nur 5 km entfernt liegt für uns allein. So lassen wir die Reise hier wunderbar ausklingen und genießen selbst noch etwas das pura vida. Am letzten Abend in Sámara treffen wir uns dann nochmal mit allen anderen aktuellen Besuchern im El Lagarto zum Abendessen und genießen perfekt gegrillte Steaks am Strand.

Playa Carillo

Playa Carillo

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My name is Tobias Müller. I'm interested in com­puters, physics, elec­tronics and photo­graphy. more …

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